Ist der Darm wirklich unser zweites Gehirn?
Oftmals sagen wir: „das hat mir aber jetzt auf den Magen geschlagen“ oder „entscheide nach deinem Bauchgefühl“.
Vieles dieser Empfindungen und Entscheidungen, weisen darauf hin, das eine Verbindung zwischen Darm und Gehirn besteht.
Deswegen sprechen wir auch in diesem Fall vom sogenannten „Bauchhirn“.
Sollte man, dann nicht vielleicht, das Bauchhirn als 6. Sinn deklarieren?
Unser Magen-Darm-Trakt, ist mit einem eigenen Nervensystem ausgestattet. Dieses besteht aus ungefähr 100 Millionen Nervenzellen.
Das enterale Nervensystem zieht sich von der Speiseröhre bis zum After.
Aufgabe des Bauchhirns ist es, die Nahrung auf die Nährstoffzusammensetzung, den Elektrolyt- und Wassergehalt zu koordinieren. Die dort angesiedelten Neuronen und Glia-Zellen kontrollieren die Darmbewegung, regulieren den Blutfluss und haben einen enormen Einfluss auf die Immunantwort unseres Organismus.
Ungefähr 80% unseres Glückshormons (Serotonin) werden in den Zellen der Darmwand synthetisiert und eingelagert.
Zudem werden im Schnitt 40 Nervenbotenstoffe produziert und reguliert.
Die Darm-Hirn-Achse wird auch als Kommunikationssystem bezeichnet, mit dem sich Kopf und Bauch verständigen. Darm und Hirn können problemlos in beide Richtungen miteinander kommunizieren und sich austauschen.
Die Informationsübertragung erfolgt über die Nervenbahnen, über die Hormone und die Stoffwechselprodukte der fleißigen Darmbakterien.
Wenn man sich das Ganze bildlich vorstellt, agiert unser Vagus-Nerv, als Nervenautobahn, wo Signale zwischen Hirn und Darm hin und hergeschickt werden. Die Darm-Hirn-Achse ist also die Telefonleitung, die Darm und Hirn miteinander verbindet. Würde man dem Darm und dem Hirn Persönlichkeiten geben, wäre der Darm eher das Plappermaul und das Hirn eher sehr zurückhaltend und wortkarg. Es gehen nämlich 90% der Kommunikation vom Darm und ca. 10% vom Gehirn aus.
Die neuesten Forschungen belegen, dass der zunehmende Einfluss der Darmbakterien positive Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit hat.
Wichtig ist also: Vertraue auf dein inneres Gefühl – Vertraue auf dein BAUCHGEFÜHL!
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